EyeMatics
EYE DISEASES “TREATED” WITH INTEROPERABLE MEDICAL INFORMATICS
In Deutschland treten jährlich etwa 10.000 neue Erblindungen auf, wovon allein 50 % auf die altersbedingte Makuladegeneration und 17 % auf die Folgen der diabetischen Retinopathie zurückzuführen sind. Behandelt werden diese Erkrankungen oftmals mit der sogenannten Intravitrealen Operativen Medikamentenapplikation (IVOM), bei der Patienten in regelmäßigen Abständen Injektionen in den Glaskörper erhalten. Die Strategien für die bestmöglichen Behandlungsintervalle sind jedoch außerhalb von klinischen Studien (also in der „realen Welt“) noch nicht ausreichend untersucht worden.
Ziel des Projektes EyeMatics ist es, klinische Daten von Patienten, die eine IVOM-Therapie erhalten, für die wissenschaftliche Auswertung zugänglich zu machen, um eine Verbesserung der Patientenversorgung zu erzielen. EyeMatics kombiniert dafür einzelne Datenquellen aus verschiedenen stationären und ambulanten Versorgungssystemen und macht diesen Datenschatz standortübergreifend erschließbar.
Die entwickelten IT-Lösungen und Infrastrukturen unter Berücksichtigung von datenschutzrelevanten Parametern werden aber nicht nur zur Verbesserung der Therapie von IVOM-Patienten beitragen, sondern auch zur Beschleunigung der medizinischen Forschung insgesamt, wodurch Innovationen befördert werden. Das Projekt liefert einen großen Beitrag zur Digitalisierung der Augenheilkunde und des Gesundheitswesens insgesamt, indem Datenstandards definiert und Infrastrukturen für einen sicheren Datenaustausch geschaffen werden.
FÖRDERSUMME
CA. 7 MIO.
PROJEKTLAUFZEIT
1. MÄRZ 2024 - 29. FEBRUAR 2028
PROJEKTLEITUNG
Mit EyeMatics schaffen wir die Voraussetzungen für eine multizentrische Datenauswertung von „Real-World“-Daten an Universitäts-Augenkliniken. Wir erhalten unter anderem Einblicke in mögliche regionale Unterschiede der untersuchten Krankheitsentitäten und können Auswertungen zu den verschiedenen Behandlungsschemata vornehmen. Forschung und Patientenversorgung wird direkt von den im Projekt etablierten Infrastrukturen profitieren. Dadurch werden wir einen großen Beitrag leisten, um die Versorgung insgesamt zu verbessern und unsere Patienten in Zukunft personalisierter behandeln zu können.
Prof. Dr. Nicole Eter
Klinische Verbundkoordinatorin
Universitätsklinikum Münster
Klinik für Augenheilkunde
Für die standortübergreifende Datennutzung über 5 Bundesländer sind etablierte Standards und innovative Ansätze in der Datenverarbeitung erforderlich. Der vorliegende Use Case baut auf den bestehenden Vorarbeiten der Medizininformatik-Initiative auf und stellt neue Werkzeuge bereit, um einen Mehrwert in der Augenheilkunde zu erreichen. Wir sind erfreut darüber, dass durch den Einsatz von Medizininformatik in der Zukunft Patienten eine deutlich verbesserte Sehfähigkeit erreichen könnten.
Prof. Dr. Julian Varghese
Technischer Verbundkoordinator
Universität Münster
Institut für Medizinische Informatik
News
Sep
07
2024
PUBLIKATION
Wir freuen uns, dass wir das Projektkonzept in einer ersten Veröffentlichung mit dem Titel „EyeMatics: An Ophthalmology Use Case within the German Medical Informatics Initiative“ im Journal JMIR Medical Informatics publizieren durften.
Apr
12
2024
ZWEITTÄGIGES KICK-OFF MEETING
MÜNSTER
Mit einer erfolgreichen zweitägigen Kick-off-Veranstaltung ist das Verbundprojekt „EyeMatics“ (Eye Diseases Treated with Interoperable Medical Informatics) in Münster gestartet. An dem hybrid durchgeführten Meeting nahmen insgesamt 33 Personen von sieben verschiedenen Standorten teil.
Mär
01
2024
Projektstart
MÜNSTER
Am 1. März 2024 ist das Verbundprojekt EyeMatics offiziell gestartet.